O'zapft is - die Wiedereröffnung im Lenbachhaus
Obwohl meine Vorlieben und auch meine Tätigkeiten in der darstellenden Kunst liegen, wäre es bei einem Arbeitsplatz unweit des Königsplatzes dumm gewesen, am heutigen Wiedereröffnungstag des Lenbachhauses nicht das Angebot eines Gratisbesuchs anzunehmen. Ein kleiner (stümperhafter) Bericht:
Schon beim Eintritt wird man von einem Glaszapfen quasi begrüßt (oder auch o'zapft), der wie in einer Tropfsteinhöhle von der Decke nach unten ragt - versucht sich München so an der Annäherung an die Pyramide im Louvre?
Die weitere Ausstellung beginnt mit Erwin Wurm, den ich persönlich ja sehr verehre. Geschmolzene Museumsplastiken, und eine unmotiviert herumstehende Essiggurke sind Skulpturen, die jeder mal gesehen haben sollte.
Übrigens waren nicht wesentlich mehr Besucher in der Ausstellung als an einem handelsüblichen Sonntag in den Pinakotheken, allerdings weiß ich auch nicht, was nach Feierabend noch los war. Die meisten Schaulustigen fand man beim blauen Reiter, der aber ja schon in der alten Ausstellung zu sehen war.
Maria Lassnig mit ihren pastellfarbenen (meist nackerten) Personen ist auch noch zu erwähnen. Bilder von Ihr konnte ich bis jetzt nur in Wanderausstellungen sehen.
Von Joseph Beuyz, dem man eigene Räume widmete, findet man einige Installationen nur mehr als Foto, da sie nicht erhalten sind (versteht man gar nicht - Jahrzehnte altes ranziges Fett und abgenadelte Christbäume hätten das Kraut bei der schlechten Luft auch nicht mehr fett gemacht). So auch seine legendäre "Fettecke" - eine Installation, die ein mir naher Verwandter einmal nachbauen wollte, indem er sich eine Markenmargarine Dose an die Zimmerwand genagelt hatte - wir haben Wochen gebraucht, um beim Umzug den Fettfleck wieder von der Wand zu bekommen - ich meine mich zu erinnern, dass es fast eine "Pilzecke" geworden wäre.
Die beste Installation in der Galerie war jedoch eine ältere, verwirrte Dame, die in der "Kunst ab 1945" herumrannte und offensichtlich den Ausgang suchte - in jedem Raum gab sie nur ein entnervtes: "Des isch ou wieder Kunscht!" von sich......... Oder war die Dame gar echt?
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